Liebe Leser*innen, aus der ganzen Welt wird berichtet, dass die Gewalt gegen Frauen in der Corona-Pandemie wieder zugenommen hat. Lockdowns und der dadurch ausgelöste wirtschaftliche und soziale Abstieg vieler Männer haben offensichtlich ein Klima geschaffen, in dem vor allem die häusliche Gewalt gedeiht. Aber auch die Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben für Frauen und Mädchen haben sich verschlechtert. Viele Mädchen wurden nach den Lockdowns nicht mehr zur Schule geschickt, für Frauen wurde es noch mühsamer, sich und ihre Familien ausreichend zu ernähren. Und als im ersten indischen Lockdown massenhaft männliche Wanderarbeiter in ihre Dörfer zurückkehrten, konkurrierten diese dort mit den Frauen um die knappen Lohnarbeitsplätze, berichtet unsere Partnerin Dr. V. Rukmini Rao in einem aktuellen Interview.
Dennoch ist die Lage der Frauen, zumindest gilt das für Indien, nicht hoffnungslos. Eine seit Jahrzehnten starke Frauenbewegung hat dort auch in ländlich rückständigen Gebieten viele Frauen bei der Selbstorganisierung und Armutsbekämpfung unterstützt. Frauen partizipieren heute auf Gemeindeebene, haben bessere Bildungschancen als früher und trauen sich eher, Fälle von Gewalt öffentlich zu machen. Und während der Pandemie übernahmen Frauen-Selbsthilfegruppen in mehreren Bundesstaaten sogar eine führende Rolle bei der Bereitstellung von Nothilfe für bedürftige Familien. Lesen Sie anlässlich des heutigen Tages gegen Gewalt an Frauen das Interview mit der Frauenrechtlerin Dr. V. Rukmini Rao. Zum Interview mit Dr. V. Rukmini Rao : IIhr ASW-Newsletterteam
|