Liebe Leser:innen,
die Demokratie braucht neue Formen politischer Beteiligung. Denn ihre repräsentative Variante verliert an Zuspruch und weltweit entmachten sich Menschen durch Stimmabgabe an autoritäre Parteien selbst. Möglichkeiten demokratischen Mitwirkens gibt es schon heute. In und außerhalb Europas sind es vor allem die zahlreichen Organisationen der Zivilgesellschaft, die mitmischen, politische Forderungen erheben und mit aufreibendem, teils gefährlichem Engagement für eine bessere Zukunft aktiv sind.
Damit die (vergleichsweise privilegierten) Voraussetzungen dafür in Deutschland noch besser werden, kämpfen gemeinnützige Organisationen wie die ASW um mehr Rechtssicherheit für ihr politisches Engagement. Die Ampel hat eine Reform des Gemeinnützigkeitsrechts zwar angekündigt, bisher aber noch nicht geliefert. Es ist somit weiter Druck aus der Zivilgesellschaft nötig.
In Indien ist die Lage der Zivilgesellschaft deutlich schwieriger. Insbesondere Aktivist:innen, die z.B. für die Menschenrechte von Kastenlosen, Indigenen oder Muslimgemeinschaften eintreten, berichten von gesetzlichen Einschränkungen, Überwachung, (Selbst-)Zensur und Inhaftierungen. Von Mut, den Visionen und den erstaunlichen Erfolgen dieser Gruppen hat die gut vernetzte Frauenrechtlerin Rukmini Rao im Juni bei ihrer Deutschlandrundreise berichtet. Die wichtigsten Statements unserer indischen Partnerin dokumentiert ein Video.
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