Liebe Leser:innen,
trotz jahrzehntelanger Kämpfe um Gleichstellung sind Frauen weltweit in der Familie, in der Politik, in der Übernahme von Führungspositionen, beim Lohn oder beim Schutz vor Gewalt gegenüber Männern noch immer benachteiligt. Das gilt auch für Deutschland. Noch immer verdienen Frauen durchschnittlich 18 %, bei gleichen Tätigkeiten 6 % weniger als Männer. Noch immer erlebt jede vierte Frau mindestens einmal im Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt durch Partner oder Ex-Partner. Dazu kommen außerhäusliche Gewalt, sexuelle Belästigungen am Arbeitsplatz, sexistische Pöbeleien, Nötigungen und Vergewaltigungen.
Welche Frau hat angesichts dessen nicht schon einmal eine Gesellschaft ohne männliche Dominanz und Gewalt erträumt oder zumindest in Gedanken ein solches Modell durchgespielt? Die Bengalin Begum Rokeya hatte diesen Traum bereits 1905 und ihn in einem bemerkenswerten Text („Sultanas Traum“) verarbeitet. Darin entwirft sie ein „Ladyland“, das sich auf Grundlage sozialer Kompetenz und Wissenschaft organisiert und nicht durch Macht und Gewalt. Denn die Männer beschränken sich auf den häuslichen Bereich, das öffentliche Leben bestimmen kluge Frauen, die ihr Wissen auch für technische Innovationen einsetzen, z.B. für den Bau von Solaranlagen oder für Fluggeräte.
Der Spielfilm „Sultanas Traum“ der spanischen Regisseurin Isabel Herguera erzählt von diesem Ladyland und seiner Autorin. Darüber wollen wir, die ASW, und die junge Initiative „Films That Matter“ am 8. März in Berlin im Anschluss an die Filmvorführung mit dem Publikum diskutieren.
Unsere Indien-Projektreferentin Sina Rauch wird – unterstützt von einem digitalen Beitrag von Bishaka Banja, ASW-Partnerin von der Frauenallianz NAWO – Perspektiven aus ASW-geförderten Frauenprojekten in Indien einbringen und unter anderem mit Shirin Choudhary aus der indischen Diaspora ins Gespräch kommen. Alle Berliner:innen und andere Interessierte laden wir hiermit herzlich ein.
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