Liebe Leser:innen,
Simbabwe im März 2024. Meine ASW-Kollegin Jenny Ouédraogo und ich sitzen im alten Geländewagen unseres Partners Dabane und werden ordentlich durchgeschüttelt. Die Projektkoordinatorin und eine Praktikantin fahren mit uns durch die Savannenlandschaft von Matopo, südlich der Großstadt Bulawayo, damit wir uns u.a. die Gärten der Solidarität anschauen können. Sie scheinen in der trockenen Gegend gut zu gedeihen. Für mich ist das in fast sechs Jahren Mitarbeit bei der ASW meine erste Projektreise. Und hier im Auto, draußen die unübersehbare Armut der Menschen, die am Straßenrand ihre Rinder, Ziegen oder Esel entlangtreiben oder vor ihren kleinen runden Lehmhütten stehen, erlebe ich ein Wechselbad der Gefühle.
Umso schöner sind die Begegnungen mit unseren Partnern und den Menschen, die von ihren Projektideen profitieren und ihre Leben dadurch verbessern können. Ich habe mich im Vorhinein mit meiner Rolle, der weißen Geldgeberin, die mit der Kamera alles dokumentiert, viel beschäftigt – und zu Recht konnte ich die Rolle nicht abschütteln. Ich habe auch eigentlich nichts gesehen, von dem ich nicht schon hätte wissen können. Die Projekte sind genauso, wie sie in den Anträgen und Berichten beschrieben werden und der Alltag der meisten Simbabwer:innen ist hart. Und trotzdem haben diese kurzen zwei Wochen nochmal etwas verändert. Denn inmitten der Ungerechtigkeit zu stehen und Menschen zuzuhören, die sie erleben, ließ mich ein ums andere Mal schlucken.
In den letzten Monaten hat es endlich wieder viele dieser Projektreisen durch ASW-Referent:innen gegeben. Die Corona-Pandemie machte dies einige Zeit unmöglich. Und diese Reisen sind durch nichts zu ersetzen, denn sie ermöglichen uns einen Einblick in die Realitäten unserer Partner, die eine Kamera nicht einfangen kann. Und sie geben den ASW-Partnern einmal im Jahr die Chance, ihre Arbeit und deren Wirkungen zu präsentieren, auf die sie sehr stolz sind. Und wir aus Berlin versuchen die Geschichten zu Ihnen zu bringen, liebe ASW-Unterstützer:innen und Leser:innen des Newsletters, damit die tollen Projekte weiterlaufen können.
Franziska Kohlhoff, Fundraising und ASW-Newsletter-Team
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