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Eine kämpferisches Gruppenfoto mit ca 15 jungen Personen

Liebe Leser:innen,

seit 1967 dauert in Togo die Familiendiktatur der Eyademas an – mit tatkräftiger Unterstützung Frankreichs, das nach wie vor das togolesische Militär ausbildet und ausrüstet. Diese Unterstützung ermöglichte es den Eyadema-Regimes (Vater und Sohn) alle Oppositionsbewegungen mit blutiger Gewalt niederzuschlagen.

Doch seit dem 6. Juni fegt eine neue Protestwelle durch Togo. Auslöser war eine Verfassungsänderung, mit der sich Faure Gnassingbé faktisch eine unbegrenzte Amtszeit ermöglichte. Die Bewegung „M66“ (Mouvement du 6 Juin) ist eine breite gesellschaftliche Koalition aus jungen Menschen, bekannten Künstler:innen und Blogger:innen der togolesischen Diaspora – unterstützt von Oppositionsparteien und der Zivilgesellschaft.

Wie schon bei der letzten großen Protestwelle von 2018 reagiert die Regierung mit Gewalt: Zahlreiche Tote, Verletzte und Verhaftungen sind die Folge. Polizei, Armee und bewaffnete Regierungsmilizen gehen dabei äußerst brutal vor. Neben der politischen Repression verschärft sich die Lage durch zunehmende islamistische Anschläge im Norden des Landes an der Grenze zu Burkina Faso.

Pressekonferenz mit 10 Menschen

Die Bevölkerung sehnt sich immer stärker nach einem radikalen Wandel und einem Ende der Eyadema-Diktatur sowie der neokolonialen Einflussnahme Frankreichs. Die Umbrüche in Mali, Burkina Faso und Niger gewinnen bei den verzweifelten Bürger:innen zunehmend an Attraktivität – obwohl die Putschisten dort bisher nicht zur Verbesserung der Lage beitrugen. Doch für viele ist inzwischen alles besser als der gegenwärtige Zustand.

Seit einigen Jahren unterstützt die ASW die Organisation „Front Citoyen Togo Debout“. Deren Direktor, David Dosseh besuchte uns vor einigen Monaten in unserem Berliner Büro. Der FCTD wirkt aktuell an vorderster Front der Oppositionsbewegung mit. Mit beeindruckender Entschlossenheit berichtete er uns vom Kampf der Bevölkerung gegen die Diktatur und schon damals prophezeite er, dass die Zukunft Togos von der Jugend bestimmt werde – einer Generation, die nur Unterdrückung und Perspektivlosigkeit kennt.

Heute schreiben die Menschen in Togo die Geschichte ihres Landes neu. Der FCTD und unsere anderen Partner vor Ort brauchen unsere Solidarität deshalb dringender denn je.

Mit solidarischen Grüßen

Ihr ASW-Newsletterteam

ASW-Jahresbericht 2024
Zwei Frauen umarmen sich im Wald

Ein intensives Jahr voller politischer Umbrüche und Unsicherheiten liegt hinter uns. Doch auch wenn die Entwicklungszusammenarbeit zunehmend auf dem Prüfstand steht, lassen wir uns nicht entmutigen.

Seit vielen Jahren zeigen wir mit unserer Arbeit den Menschen in Deutschland, dass dank ihrer Hilfe reale und dauerhafte Verbesserungen im Leben ganzer Gemeinschaften in unseren Projektländern möglich sind. Mit diesem Jahresbericht möchten wir erneut verdeutlichen, welchen positiven Einfluss unsere Partner vor Ort haben und was erreicht werden kann, wenn Zusammenhalt und Engagement im Mittelpunkt stehen.

Mit Fischzucht und Aufforstung gegen die Klimakrise: Projektbesuch bei ASANE
Zwei Frauen umarmen sich im Wald

Unser Afrikareferent Boubacar Diop war vergangene Woche auf Projektreise im Senegal. Dabei besuchte er unter anderem unseren Partner ASANE und verschaffte sich einen Eindruck von den inzwischen sechs Teichen für die Fischzucht. Mit Aufforstungsmaßnahmen und Fischzucht begegnet ASANE dem klimabedingten Rückgang von Fischbeständen und Mangrovenwäldern – und trägt so nachhaltig zur Stabilisierung des Ökosystems und der Ernährungssicherheit bei.

Ein weiteres Standbein von ASANE ist die Verarbeitung lokaler Produkte, wie hochwertigem Honig, der aus rund 50 Bienenstöcken in den Mangroven gewonnen wird. Daneben sind der Anbau von Obstbäumen und besonders der Reisanbau wichtige Säulen der lokalen Wirtschaft.

 
Delegationsbesuchsreise bei den Munduruku
Zwei Frauen umarmen sich im Wald

Im Juli reiste eine Delegation aus zwei Abgeordneten und drei Vertreter:innen der Zivilgesellschaft, darunter unsere Brasilienreferentin Silke Tribukait, zur indigenen Gemeinschaft der Munduruku am Tapajós im Amazonasgebiet. Vor Ort tauschten sie sich mit unseren Partner:innen über den langjährigen Widerstand der Munduruku gegen äußere Bedrohungen aus.

Seit Generationen kämpfen die Munduruku gegen Landraub, kulturelle Entwurzelung und die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen durch wirtschaftliche Großprojekte. Mit selbstorganisierten Landkontrollen und dem Aufbau eigener Strukturen setzen sie sich aktiv gegen Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen zur Wehr. Ein besonders starkes Zeichen ihres Kampfes ist das 2024 eröffnete »Kultur- und Bildungszentrum Munduruku«. Dieser Ort soll nicht nur dem Erhalt und der Weitergabe kultureller Praktiken dienen, sondern auch den Austausch, die Vernetzung und die Stärkung der indigenen Identität fördern und zur Bildung der Gemeinschaft beitragen. Das Projekt wird von der LEZ-Berlin im Rahmen der Initiative »Berlin aktiv im Klimabündnis« unterstützt.

 
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