Liebe Leser:innen,
seit 1967 dauert in Togo die Familiendiktatur der Eyademas an – mit tatkräftiger Unterstützung Frankreichs, das nach wie vor das togolesische Militär ausbildet und ausrüstet. Diese Unterstützung ermöglichte es den Eyadema-Regimes (Vater und Sohn) alle Oppositionsbewegungen mit blutiger Gewalt niederzuschlagen.
Doch seit dem 6. Juni fegt eine neue Protestwelle durch Togo. Auslöser war eine Verfassungsänderung, mit der sich Faure Gnassingbé faktisch eine unbegrenzte Amtszeit ermöglichte. Die Bewegung „M66“ (Mouvement du 6 Juin) ist eine breite gesellschaftliche Koalition aus jungen Menschen, bekannten Künstler:innen und Blogger:innen der togolesischen Diaspora – unterstützt von Oppositionsparteien und der Zivilgesellschaft.
Wie schon bei der letzten großen Protestwelle von 2018 reagiert die Regierung mit Gewalt: Zahlreiche Tote, Verletzte und Verhaftungen sind die Folge. Polizei, Armee und bewaffnete Regierungsmilizen gehen dabei äußerst brutal vor. Neben der politischen Repression verschärft sich die Lage durch zunehmende islamistische Anschläge im Norden des Landes an der Grenze zu Burkina Faso.
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